Mittwoch, 6. Juni 2012

"Was jetzt in Syrien passiert, ist der Übergang vom «Dschihad » zur Etappe der Kollektivmassaker, was genau das gleiche Schema wie im Algerien der 90er Jahre ist."

Der algerische Schriftsteller und Journalist N’Ait Seghir Abderrazzak hat in einem Artikel mit dem Titel « In Syrien muss die Angst das Lager wechseln » die Ähnlichkeit zwischen dem Terrorismus, den Algerien erlebt hat mit dem, den Syrien zur Zeit erleidet, betont. Abderrazzak schreibt «die Angst muss das Lager wechseln », der bekannteste Satz von Reda Malek, dem algerischen Premierminister in den 90er Jahren, zu einer Zeit, als Algerien fast unter den Schlägen terroristischer takfiristischer Gruppen, die Tausende Leben gekostet haben, zusammengebrochen wäre, Gruppen die ihre dschihadistischen Strategien geändert hatten und sich mit « Fatwas » von Personen wie Ibn Taymiyya und Sayed Qotb ausgerüstet hatten, die das Blut, das Wohl und den Anstand der ganzen algerischen Gesellschaft angriffen, die als unwissende protyrannische Gesellschaft angesehen wurde. Sie begannen, zu einer Politik der Angst gegenüber den Unschuldigen und zu einer Politik der verbrannten Erde und der systematischen Ermordungen zu greifen, ohne Unterschied, dann haben sie begonnen, Massaker in großem Ausmaß in ganzen Dörfern zu begehen, ohne die Gefangennahme von Frauen zu vergessen, Tausende von Algerierinnen, die als «Kriegsbeute» betrachtet wurden, hat man entführt, vergewaltigt und ermordet, eine tiefe Wunde, die bis heute im kollektiven algerischen Gedächtnis verankert ist, von diesen « Invasionen » von Entführungen und Vergewaltigungen in Dörfern und Städten, eine Wunde, die die konservative und auf Anstand bedachte algerische Gesellschaft anzusprechen vermeidet.
Abderrazzak fügt hinzu: Was jetzt in Syrien passiert, ist der Übergang vom «Dschihad » zur Etappe der Kollektivmassaker, was genau das gleiche Schema wie im Algerien der 90er Jahre ist. Sowie diesen Gruppen ihre Isolation und das völlige Fehlen jeder Unterstüzung aus der Bevölkerung klar geworden ist, sind sie zur nächsten Etappe geschritten, die Öffentlichkeit dafür büßen zu lassen und ihr Blut zu vergießen, dasselbe « anormale » Denken, dass man sich Gott nähert, indem man Kinder ermordet!! Die gleichen Bilder von der Ermordung von Kindern durch Messer (einige geheime Fatwas ermutigen sie zum Kehledurchschneiden, um die Belohnung und die Segnung zu erhalten und verbietet ihnen den Gebrauch der Feuerwaffe ?!!). Die gleichen Bilder werden von Al Jazeera und Al Arabya als Werk des syrischen Regimes gezeigt und viele glauben es, wie viele einfache Geister in Algerien geglaubt hatten, dass die algerische Armee der Schuldige war … bis sie an dei Reihe kamen!
Abderrazzak fragt sich : Was wird in den nächsten Tagen in Syrien passieren? Als Antwort gibt er: Was man historisch von diesen Gruppen kennt, ist, dass zu ihrer vorher in der Menschheit nie gekannten Brutalität hinzukommt, dass sie politisch und strategisch « Dummköpfe » sind und die gleichen Fehler begehen, ohne daraus Lehren zu ziehen. Sie wiederholen die gleichen Schemen und begehen buchstäblich dieselben Fehler. Zuerst locken sie die Leute an, indem sie mit der Religion argumentieren, dann werden sie in ihren Reden härter und werden unerbittlicher und blutiger, um einen Kern von künftigen « Dschihadisten » zu formen, dann gehen sie in die Opposition, um Unterstützer und Mitläufer innerhalb der großen Öffentlichkeit zu gewinnen und dann ein Netzwerk aus Unterstützern und Informanten aufzubauen, um zur militärischen Aktion überzugehen, die sich mit lobenswerten Zielen schmückt, um sich die Hilfe gewisser Personenkreise zu sichern, dann verwandelt sich der bewaffnete Militantismus in einen « heiligen Krieg » und werden diese anormalen und animalischen Fatwas abgestaubt, um schließlich eine kritische Wende zu nehmen, wenn sich ihre Unterstützer den Verbrechen zu widersetzen beginnen, die sie begehen, sich von ihnen entfernen und mit ihnen zusammenstoßen, so dass diese Gruppen sie alle (Unterstützer und Gegner) büßen lassen, weil sie nicht dem rechten Weg folgen, und dann beginnen die Massaker, die ihr Ende ankündigen.
Abderrazzak sagt : Was jetzt in Syrien erkannt werden müsste, ist, dass diese Gruppen noch die Unterstützung gewisser Kreise der Gesellschaft genießen, aber die Umkehr und der Zusammenstoß mit der syrischen Gesellschaft sind nahe, der Beweis dafür sind die Massaker, die zunehmen und keine Gemeinschaft, Sekte oder Religion in Syrien verschonen werden… und die terroristischen Gruppen werden den fatalen Fehler begehen, der wie immer ihr Ende besiegeln wird.
Außerdem sagt Abderrazzak: Der Rhythmus der kollektiven Massaker in Syrien wird vielleicht in den nächsten Tagen zunehmen, was wir nicht hoffen, aber die Kollision mit der Gesellschaft, mit all ihren Gemeinschaften wird stattfinden und die Syrer werden sich organisieren und Waffen tragen müssen, um sich selbst zu verteidigen und ihren Besitz vor diesen Heretikern zu schützen, und Selbstverteidigungsgruppen und Volksmilizen werden mit der syrischen Armee die Verfolgung dieser terroristischen Gruppen koordonnieren. Und nun wird sich die Angst im anderen Lager ausbreiten, genau so wie es der ehemalige algerische Regierungschef vorausgesagt hatte, der einer Hetzkampagne ausgesetzt war durch die Kreise, die von den religiösen saudischen Büchern und den « Sheikhs » indoktriniert waren, welche alle diejenigen als Ungläubige bezeichnen, die sagen, dass die Erde rund ist, ein Feldzug, der seine Determination nicht verloren hat, von einer Verteidigungspolitik zu einer Politik des Angriffs und der Jagd überzugehen, die ihre Wirksamkeit bewiesen hat.
Abderrazzak folgert daraus : Die terroristischen Massaker finden heute in Syrien statt, und trotz des Schmerzes und der Trauer, die wir empfinden, bewirken sie jedes Mal, wenn wir davon hören, dass wir darin Zeichen der Verwirrung und der Verzweiflung sehen, die innerhalb dieser Gruppen auftauchen, und dass ihr Ende naht und die Angst das Lager wechselt !!

Quelle: http://urs1798.wordpress.com/2012/05/24/kommentarbereich-fur-barbara-syrien-syria-ab-24-05-2012/#comment-23550
http://www.jpnews-sy.com/ar/news.php?id=42347

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