Donnerstag, 16. Februar 2012

Die "friedliche Revolution" in Syrien war vom ersten Tage an bewaffnet.

Der folgende Artikel ist eine Übersetzung des im April 2011 auf al-Manar erschienen englischen Artikels Syria, in the Eye of the Storm – Part I. Das Datum des Original-Artikels macht diesen interessant für jene, die an Hintergrundinformationen interessiert sind. Der Artikel widerlegt auch die Behauptung, der Aufstand sei zuerst friedlich gewesen und erst Monate später in Gewalt umgeschlagen.
Dr. Mannaa gehört zur anti-Assad Opposition, jedoch hat er sich immer gegen Gewalt und ausländische Intervention oder Einmischung in Syrien ausgesprochen.
Der Artikel:

Angebote zur Bewaffnung, eines davon aus Libanon, zurückgewiesen

Dr. Haytham Mannaa, Sprecher der Arabischen Kommission für Menschenrechte, erzählte von einem Telefonanruf, welchen er für ein wichtigesTreffen in einem Café in der französischen Hauptstadt Paris erhielt.
Gegenüber al-Manar berichtete Dr. Mannaa von einem syrischen Geschäftsmann, welcher eine zweite Nationalität besitzt, welcher erwähntem Treffen beiwohnte. Begleitet wurde er von drei Syrern und einem weiteren Mann, welcher als Reporter für eine grosse Arabische TV Station welche einem wichtigen Golfstaat gehört, arbeitet (Anmerkung: al-Jazeera).
Gespräche in diesem Treffen waren auf Daraa (Anmerkung: wo die Aufstände begannen) und die “Bedürfnisse der Jugend dort” fokussiert. Der syrische Geschäftsmann mit der westlichen Nationalität anerbot die syrischen Oppositionsgruppen sowohl quantitativ als auch qualitativ zu bewaffnen. Gemäss Dr. Mannaa waren er sowie die Delegation des Geschäftsmannes überrascht von dem was sie hörten.
Das Angebot wurde kategorisch zurückgewiesen, so Mannaa, welcher daraufhin die betroffenen Kreise in Daraa, seiner Heimatstadt, informierte und sagte ihnen, dass Angebote zur Bewaffnung zurückzuweisen seien, egal woher sie kämen. Als Antwort erhielt er die Versicherung, dass keine Waffen in den Bezirk Daraa gelangen würden.
Dr. Mannaa enthüllte weiter, dass dies nicht das erste Angebot zur Bewaffnung der Opposition war. “Es gab zwei weitere Angebote zur Bewaffnung, eine davon kam von einer libanesischen Partei, welche zur Zeit mit Syrien im Clinch liegt”  (Anmerkung: Gemeint ist die Zukunfstbewegung von Saad Hariri), sagte Dr. Mannaa.
Dr. Mannaa nannte als Gruppen, welche dem bewaffneten Kampf gegen das syrische Regime grosse Bedeutung zumessen folgende:
- Amerikanische Gruppierungen oder Gruppierungen die mit der U.S. Administration in Beziehung stehen;
-  Gruppierungen, welche kürzlich vom syrischen Regime einen heftigen Schlag versetzt bekommen hatten;
- Diejenigen, welche Vermögen angehäuft hatten und von Hass und Rache getrieben sind und kein Interesse an Syriens internen Angelegenheiten haben.
Über die Beteiligung von einigen libanesischen Parteien an den Vorgängen in Syrien sagte Dr. Mannaa: “Es gibt Leute, welche ein monatliches Salär vom libanesischen Übergangs-Premierminister Saad Hariri erhalten, damit sie mehr über Hisbollah reden, als über die syrische Bevölkerung.”
“Die Bevölkerung des südlichen Libanons anerkennt die Nationalität von syrischen Bürgern, welche die vertriebenen Familien während des Krieges im Juli 2006 in ihren Häusern aufnahmen. Wer auch immer versucht, den libanesischen Widerstand oder den palästinensischen Widerstand gegen Syrien aufzubringen, dient damit fremden Interessen, welche von der syrischen Bevölkerung gesamthaft zurückgewiesen werden. Im syrischen Gesetz gibt es zwei Elemente für Konspiration: Geld und Waffen. Beide werden von der syrischen Bevölkerung in all ihren Formen zurückgewiesen. Derjenige, welcher Geld von irgendeiner libanesischen oder amerikanischen Gruppierung erhält wird vom Gesetz auf die selbe Weise behandelt werden. Die Familien der Märtyrer wollen von denjenigen, die vom früheren libanesischen Premierminister (Anmerkung: Saad Hariri) finanziert werden, nichts wissen. Es gibt in Daraa keine Mitglieder der Hisbollah. Die Probleme gehen von Syrern aus, ob sie nun an der Macht sind oder nicht.”
Der Oppositionelle und früheres Mitglied des syrischen Parlaments Maamoun Homsi, hatte behauptet, dass Mitglieder der Hisbollah in Daraa präsent seien. Dies wurde jedoch von der Hisbollah dementiert.
Ebenso hatte der Chef der “Damascus Declaration National Council Abroad”, Abdul Razzaq Eid, welcher Hariri als “Mahatir der Araber” (Anmerkung: bezieht sich vermutlich auf Mahathir bin Mohamad, dem langjährigen Premierminister von Malaysia), behauptete ebenfalls, iranische Agenten seien in Daraa zugegen.
Dr. Mannaa erzählte weiter, dass es einige Agenten gab, welche gefälschte Stellungnahmen verbreiteten, die angeblich von Stämmen und Familien sowie der Syrischen Versammlung der Stämme gestammt haben sollen.
“Diese enthielten sogar sektiererische Rhetorik und Aufrufe zur Vendetta. Alle diese Stellungnahmen wurden von Washington inspiriert und verteilt durch die “Reform-Partei” von Farid al-Ghaderi, welcher im Jahre 2007 die israelische Knesset besuchte, oder wurden unter dem Pseudonym “Amirat Taamor” (Prinzession von Taamor) welche mit al-Ghaderi arbeitet, verbreitet.

Quelle: http://de.zeropointfield.ch/2012/02/syrien-im-auge-des-sturms-teil-i/
http://www.almanar.com.lb/english/adetails.php?eid=10363&frid=23&seccatid=20&cid=23&fromval=1

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